Mein erster Marathon- 42 km durch Paris

Montag, 20. Mai 2019 | Selin Höfle

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Mitte April, ungefähr eine Woche vor meinem 30. Geburtstag, stand ich mit 60.000 anderen Läufern auf der Champs-Élysées in Paris. Es waren nur noch wenige Minuten bis zum Startschuss des Paris Marathon und mir kam immer wieder der eine Gedanke: Warum möchtest du unbedingt 42 km laufen?


Seit Dezember 2018 hatte ich mich auf den Marathon vorbereitet. Das waren abzüglich einiger Auslandsaufenthalte 12 Wochen, in denen ich bei jedem Wetter mein Training absolviert habe. Von Schneesturm, Glatteis, knöcheltiefem Matsch und stürmischen Windböen, war wirklich alles dabei. Das war allerdings nie ein Grund für mich nicht laufen zu gehen. Wenn man ein Ziel hat, darf man sich nicht davon abbringen lassen. Das Laufen hat mich tatsächlich willensstärker und ehrgeiziger gemacht.

Meine Vorbereitung


Gesundheitlich musste ich das Training zum Glück nie aussetzen. Das wäre für mich der einzig vertretbare Grund gewesen eine Einheit ausfallen zu lassen. Ich trainierte drei mal die Woche und unterteilte die Einheiten in Läufe für die Grundlagenausdauer mit niedrigem Puls, Intervallläufe und Longruns, die sich im Laufe der Zeit auf 35 km steigerten. Insgesamt hatte ich in den 12 Wochen 10 Longruns mit 20-35 km. Mehr als einen in der Woche ist wegen der Regeneration meiner Meinung nach nicht sinnvoll. Die Abwechslung aus den verschiedenen Pulsbereichen, Geschwindigkeiten und Distanzen, bereitet den Körper optimal auf den bevorstehenden Marathon vor.


Mein Trainingsplan hat mir Tobi von Tricamp geschrieben, der meine Läufe wöchentlich anpasste und dafür sorgte, dass ich optimal für Paris vorbereitet bin. Deshalb kann ich euch auch keine Details zu meinem Training geben, aber ich empfehle euch auf jeden Fall einen guten Lauftrainer.

Außerdem hat mir meine Fenix 5S Plus von Garmin enorm geholfen um mein Training zu überwachen und zu dokumentieren. So konnte ich auch in der Garmin Connect App wöchentlich Fortschritte sehen und verlor nie die Motivation. Ich konnte sogar die einzelnen Trainingseinheiten in die Fenix 5S Plus einprogrammieren, was bei den Intervallen auch super praktisch war. Mit dem richtigen Equipment macht der Sport einfach viel mehr Spass und! Hier könnt ihr euch meine Laufuhr anschauen!

Am härtesten waren für mich die letzten Wochen mit 50-60 gelaufenen Kilometern pro Woche. Gerade die langen Läufe sind zäh und oftmals langweilig. Man hat einfach nicht diese Atmosphäre wie bei einem Rennen. Ich hatte das Glück, dass mich auf den letzten beiden Longruns eine Freundin begleitete. Zusammen war das ganze nur halb so schlimm.

Meine Ernährung

Auf meine Ernährung habe ich während der Vorbereitung überhaupt nicht geachtet. Ich habe sehr viele Kohlenhydrate und Fette gegessen und eine moderate Menge Eiweiss. Meistens hatte ich Lust auf Pommes, Pizza und Milchreis. Ich ernähre mich aber meistens nach der 80/20 Regel. Das bedeutet zu 80% gesund und ausgewogen und zu 20% nach Lust und Laune. Wobei man mit 50-60 gelaufenen Kilometern pro Woche doch etwas mehr essen kann und sollte.


Kurz vor dem Marathon war ich zwei Wochen im Urlaub und habe nur sporadisch trainiert. Ich denke nicht dass sich dadurch meine Form verschlechtert hat und in zwei Wochen verbessert man sich eigentlich kaum noch. Ich habe in Sri Lanka jeweils einen kurzen Lauf durch die Teeplantagen und am Strand gemacht und auf den Malediven war ich zwei mal auf dem Laufband.

Ich hatte jedenfalls ein gutes Gefühl, als ich mich am Marathonwochenende zusammen mit den Asics Frontrunnern auf den Weg nach Paris machte.

Wieso ich das mache

Also zurück zum Startschuss und der Frage, warum ich mir das alles antue. Es ist einfach ein unbeschreibliches Gefühl auf etwas hinzuarbeiten und es dann auch zu schaffen. Der Marathon an sich ist wirklich anstrengend und die letzten 10 km sind so ätzend und schmerzhaft. Aber man muss auch mal den beschwerlichen Weg nehmen und seine Komfort Zone verlassen. Dafür wird man auch belohnt! In meinem Fall war es der Moment als plötzlich dieses Schild auftauchte: Finish in 500 m...Das ging so schnell,dass ich es kaum wahrgenommen habe, dass der Marathon auf einmal vorbei sein soll. Der Einlauf ins Ziel war meine Belohnung und ein sehr bedeutender Moment in meinem Leben. Es war ein einmaliges Erlebnis und das ist auch der Grund, weshalb ich den Marathon gelaufen bin: Das Gefühl wenn man nach vier Stunden laufen ins Ziel kommt, seine Medaille bekommt und einfach unheimlich stolz auf sich und seine Leistung ist!


In Deutschland läuft nur etwa jeder/e 600. Einwohner/in Marathon und ich bin eine davon! Das motiviert mich beim Laufen am Ball zu bleiben. Für die Zukunft habe ich noch weitere Wettkämpfe geplant und ich möchte beim Zieleinlauf irgendwann mal die 4 Stunden Marke knacken!

An dieser Stelle nochmal DANKE an die liebe Tine, die mich bei meinem ersten Marathon auf der Strecke beleitet und unterstützt hat. Danke an Tobi für die gute Vorbereitung. Danke an Asics für die Ausstattung und das tolle Programm beim Frontrunner Meeting! Und Danke an meinen Schatzi, der für nicht mal 24 Stunden nach Paris gefahren ist, um mir Mut zu machen.



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