Seychellen Low Budget- Zwei Wochen im Paradies

Donnerstag, 28. Februar 2019 | Selin Höfle

Enthält Werbung/Reise selbst bezahlt


Die Seychellen waren schon länger auf meiner Reiseliste. Da sich aber schon allein der Name dieser Inselgruppe im Indischen Ozean sehr teuer anhört, habe ich diesen Gedanken nicht weiter verfolgt.

Da meine Freundin Jani und ich für 2019 wieder auf der Suche nach schönen Urlaubsländern waren, blieben wir irgendwie bei den Seychellen hängen und begannen uns darüber zu informieren.

Ende Januar ging die Reise dann los und wir flogen von Stuttgart über Istanbul nach Mahé, die größte Insel der Seychellen.

Von dort flogen wir mit einem kleinen Flugzeug weiter nach Praslin, wo wir knapp eine Woche verbringen wollten. Man hat auch die Möglichkeit mit der Fähre zu fahren, durch die lange Wartezeit am Hafen haben wir uns für den Flug entschieden. In Praslin wohnten wir am Anse Volbert in einer kleinen Unterkunft mit Frühstück.



Praslin


Auf Praslin hatten wir einen Mietwagen um die Insel zu erkunden. Es fährt zwar auch ein Bus, aber der Mietwagen war nicht so teuer und wir wollten flexibel sein. Die Straßen haben es allerdings in sich. Es gibt kaum Markierungen, enge Kurven und teilweise starkes Gefälle. Außerdem fallen die Straßen an den Seiten immer stark ab und es gibt tiefe Gräben, da so das Regenwasser besser ablaufen kann. Regen gibt es auf den Seychellen häufig, ansonsten wären Inseln auch nicht so schön grün. Der Januar ist mit 17 Regentagen der verregnetste Monat und wir haben mit den letzten Tagen des Monats noch ordentlich was erwischt. So einen Monsunregen muss man einfach mal erleben, das ist wie als ob man die Dusche aufdreht und innerhalb von Minuten ist einfach alles nass und überschwemmt.

Das Wetter wurde dann aber jeden Tag besser und im Februar hat es eigentlich gar nicht mehr geregnet.

Auf Praslin sind wir gewandert und waren tauchen. Die Wanderung von der Anse Lazio zur Anse Georgette kann ich euch auf jeden Fall empfehlen, auch wenn der Weg nicht immer eindeutig ist. Man startet an der Anse Lazio und muss am Ende des Strandes einen steilen Weg hinauflaufen. Der Weg sieht eigentlich aus wie ein Bachlauf. Oben kommt man dann an ein Haus mit einem schönen Blumengarten. Dort weist ein Schild mitten ins Unterholz. Ich würde euch aber empfehlen den Weg geradeaus weiterzulaufen bis zu einer Bushaltestelle. Dort kann man rechts durch den Urwald wandern oder die Asphaltstraße weiter, den Berg runter bis zu einem Golfplatz laufen. Der Golfplatz gehört zum Lemuria Hotel und mit Voranmeldung kann man über diesen zur Anse Georgette laufen. Wir durften zum Glück auch ohne Voranmeldung durch und waren nach kurzem Fußweg am der wunderschönen Anse Georgette. Durch die starke Strömung und den Wellengang ist es aber nicht ratsam dort zu schwimmen. Allgemein darf man die Strömung nicht unterschätzen und muss die Hinweisschilder ernst nehmen. Es ertrinken immer wieder Touristen die sich überschätzen.


Die Tauchplätze rund um Praslin sind ebenfalls sehr schön. Zwar sind fast alle Korallen zerstört durch die Erwärmung des Meeres vor ein paar Jahren. Aber die Artenvielfalt der Meeresbewohner ist wirklich fantastisch.

Wir haben Tauchgänge an drei verschiedenen Tauchplätzen gemacht. Mit den White Tip Divers fuhren wir zur kleinen Insel St. Pierre, zum Unterwasserfelsen Whale Rock und zum Booby Rock. Dort sahen wir von Haien, Rochen, Schildkröten, bis hin zu großen Fischschwärmen wirklich alles was der Indischen Ozean zu bieten hat. Die Felsformationen unter Wasser waren auch sehr beeindruckend und teilweise auch wieder mit Korallen bewachsen.


Wir haben von Praslin aus einen Tagesausflug nach Curieuse Island gemacht, auf der viele Riesenschildkröten leben. Die Schildkröten laufen wirklich frei über die Insel und es gibt eine Aufzuchtstation, in der kleine Schildkröten aufgezogen werden. Wir waren außerdem noch vor Curieuse schnorcheln und konnten die einen Schwarm Adlerrochen, Schildkröten und viele Fische beobachten.


Die Tierwelt auf den Inseln hat mich sehr fasziniert. Überall hängen riesige Seidenspinnen, die völlig ungefährlich sind, in der Dämmerung fliegen die Flughunde aus dem Urwald und am Strand gibt es fußballgroße Krebse. Ich habe mich aber schnell an die Spinnen gewöhnt und eigentlich machen die auch nichts weiter als in ihrem Netz zu hängen.


La Digue


Nachdem wir fast eine Woche auf Praslin verbracht hatten, fuhren wir mit der Fähre weiter nach La Digue. Die Fahrt dauerte nur ca 20 Minuten. La Digue ist nur etwa 10 Quadratkilometer groß und hier fahren kaum Autos, dafür hunderte von Fahrrädern. Wir hatten für die vier Tage hier auch Fahrräder ausgeliehen, damit ist man total flexibel. Die Insel ist an manchen Stellen bergig aber so hat man dann schon sein tägliches Workout erledigt. Es ist so entspannend mit dem Rad über die Insel zu fahren und ich vermisse es jetzt schon sehr.


Auf La Digue gibt es wunderschöne Strände. Ihr solltet euch unbedingt die Grande Anse und die Petit Anse anschauen, die ihr über einen kleinen Trampelpfad erreicht. Der wohl bekannteste Strand ist die Anse Source D'Argent, an der ihr den Sonnenuntergang anschauen könnt. Aber Vorsicht, sobald es dunkel wird werden die Krebse aktiv und die sind auf den Seychellen wirklich groß. Wir waren echt froh als wir den dunklen Strand hinter uns gelassen haben. Vom Anse Severe könnt ihr ebenfalls einen wunderschönen Sonnenuntergang ansehen.


Der Nid d'Aigle ist der höchste Berg La Digues. Wir haben es nicht bis zum Gipfel geschafft, aber auf halben Weg gibt es die kleine Bar Bellevue, von der ihr einen tollen Ausblick auf Praslin und andere kleinere Inseln habt. Perfekt für ein paar Fruchtshakes zum Sonnenuntergang. Der Weg hier hoch ist geteert aber wirklich steil. Der anstrengende Aufstieg lohnt sich aber auf jeden Fall.


Sehr zu empfehlen ist die Südumrundung La Digues von der Grande Anse aus. Da es aber keinen wirklichen Pfad gibt und der Weg quer durchs Gebüsch, den Urwald, durch und über die Felsen führt, würde ich euch einen Guide sehr ans Herz legen. Es verschwinden immer wieder Touristen auf dieser Wanderung und die Strecke ist nicht zu unterschätzen. Mit einem ortskundigen Guide ist das allerdings kein Problem.

Auf halben Weg liegt die Anse Marron, ein wunderschöner, wilder Strand mit natürlichen Pools und kristallklarem Wasser. Hier bekommt man ein leckeres Mittagessen aus Obst und anderen landestypischen Spezialitäten und kann so gut gestärkt die letzten Etappe der Wanderung angehen, die teilweise durch knie- bis hüfthohes Wasser führt und an der Anse Source D'Argent endet. Ich empfehle euch auf jeden Fall viel Sonnencreme, eine Kopfbedeckung und einen wasserdichten Beutel. Die Tour dauerte ungefähr sechs stunden mit einem zwei stündigem Aufenthalt an der Anse Marron. Ich kann euch auf jeden Fall den Sunny Trail Guide empfehlen, mit dem wir die Wanderung gemacht haben.


Mahé

Von La Digue aus erreicht man Mahé in ca einer Stunde mit det Fähre. Uns hatten im Vorfeld viele Leute vor der Fahrt und dem Seegang gewarnt, allerings fanden wir es gar nicht so schlimm und hatten schon vorsorglich eine Reisetablette genommen.

Auf der größten Insel der Seychellen verbrachten wir zwei Tage. Wir wohnten im untouristischen Süden, an der Anse Royal. Wer auf große Hotelkomplexe und einen vollen, aber dennoch schönen Strand steht, der sollte sich seine Unterkunft im Norden in Beau Vallon suchen.

Auf Mahé hatten wir wieder einen Mietwagen und konnten so die Insel gut erkunden. Auf den Straßen ist hier schon etwas mehr los als auf Praslin, was bei Linksverkehr gar nicht so einfach ist. Die mehrspurigen Kreisverkehre fanden wir besonders schrecklich, aber die konnte man auf den Strecken leider kaum vermeiden.


Auf Mahé kann man in den Bergen sehr gut wandern. Der Morne Seychellois ist mit 905 Metern der höchste Berg der Seychellen. Da die Wanderung aber durch unwegsames Gelände führt, hatten wir uns für die Wanderung auf den Morne Blanc entschieden. Ziel war einen Aussichtsplattform auf über 600 Metern. Man läuft wirklich eine Stunde lang steil der Berg hoch, aber der Weg ist gut zu begehen und wenn man Glück hat sieht man eine der wenigen Säugetierarten der Seychellen, den großen Tenrek. Das ist eine Art Igel der im Unterholz lebt.


Auf Mahé gibt es auch noch zahlreiche Wasserfälle und viele Wanderwege die man erkunden kann. Die Insel ist sehr abwechslungsreich, uns haben aber La Digue und Praslin besser gefallen.


In der Hauptstadt, Victoria waren wir nur ganz kurz um uns den Markt anzusehen. In der historischen Markthalle werden Fisch, Obst, Gemüse und Souvenirs verkauft.


Die Seychellen haben mich eindeutig in ihren Bann gezogen. Nicht nur die Menschen sind freundlich, hilfsbereit und ehrlich, auch die Landschaft ist einzigartig und wunderschön. Das wird mit Sicherheit nicht mein letzter Besuch dort gewesen sein. Man wird von den Einheimischen zurecht mit den Worten „Welcome to Paradiese“ begrüßt.



Infos und Kosten


Hier werden ich euch kurz alles wichtige auflisten und euch einige Tipps zu den Seychellen geben.



Unsere Unterkünfte


Praslin: Villa Bananier (über Booking.com)

La Digue: Chloe's Cottages (über Booking.com)

Mahé: Island Cove (über AirBnB)


Mietwagen über www.seychelles-info.de


Tauchbasis Praslin:

White Tip Divers


Kosten pro Person:


-Flug 615€ über Istanbul mit Turkish Airlines. Condor bietet günstige Direktflüge.

-Unterkünfte: ca 580€ für 12 Nächte, 10 davon mit Frühstück

-Mietwagen für 6 Tage: 117€

-Inlandsflug nach Praslin: 88€

-Kosten für die Fähre: 79€

-Ausflug Curieuse: ca 80€ inkl Lunch und Eintritt

-Wanderung auf La Digue: ca 40€ über Sunny Trail Guide

-Fahrrad auf La Digue: ca 7€/Tag


-Ein Tauchgang ca 55€

-Essen am Takeaway: ca 6€

-Essen im Restaurant: 20-30€

-Wasser im Supermarkt: 1 L ca 1€


Insgesamt haben wir pro Person mit Essen und Tauchen ca 2000€ ausgegeben, was ich für fast zwei Wochen auf den Seychellen total in Ordnung finde. Unsere Unterkünfte lagen bei 100€ die Nacht für das Zimmer. Bei AirBnB kann man nochmal günstigere Zimmer finden.


Was in eurem Koffer nicht fehlen sollte:


- Viel Sonnencreme (ca 1 Flasche pro Person und Woche).

Die Sonne brennt hier in äquatornähe von 8-15 Uhr am stärksten vom Himmel


- Ein UV Shirt zum Schnorcheln.

Sonnencreme schadet den Korallen und wäscht sich beim Schnorcheln ohnehin völlig ab. Ich habe mich böse verbrannt und würde dort nicht mehr ohne diesen Sonnenschutz Schnorcheln.


- Taucherbrille, Schnorchel und Flossen.

Unter Wasser gibt es viel zu entdecken und die Strömung ist stellenweise recht stark. Da dürfen Flossen nicht fehlen.

- Wasserdichte Tasche

Es regnet immer mal wieder und recht stark auf den Seychellen. Innerhalb von Minuten seid ihr und eure Wertsachen völlig nass.

-Reisetabletten für Bootsfahren

Der Seegang im Indischen Ozean ist oft stark und wem auf Booten schnell schlecht wird, sollte besser vorsorgen.


- Ein Mückenspray mit DEET

Nicht nur die Moskitos ärgern euch in der Dämmerung, auch an den Stränden gibt es oft Sandmücken. Ich wurde auf Curiuese böse zerstochen und hatte an Armen und Beinen über 400 Stiche. Ich empfehle euch immer ein Spray dabei zu haben und euch einzusprühen wenn ihr am Strand liegt.


-An vielen Stränden gibt es so gut wie keinen Schatten, deshalb empfehle ich euch zumindest einen Hut oder vermeidet die Mittagsonne.

Die Beste Reisezeit

Wir fanden unsere Reisezeit Ende Januar/Anfang Februar perfekt. Im April soll die Sicht unter Wasser am besten sein und die trockensten Monate sind Mai bis Oktober. im Dezember und Anfang Januar würde ich eher nicht auf die Seychellen fliegen, da es dann wirklich sehr oft und stark regnet.


Die schönsten Strände an denen wir waren:


Praslin


-Anse Lazio

-Anse Georgette

-Anse Volbert


La Digue


-Anse Source D'Argent

-Grande Anse

-Petit Anse

-Anse Severe

-Anse Marron


Mahé


-Anse Intendance

-Anse Royal

Unser Urlaubsvideo mit vielen Unterwasseraufnahmen:

Zum Video








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